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Homeoffice Pflanzen: Raumklima verbessern und produktiver arbeiten

Pflanzen im Homeoffice verbessern nicht nur die Luftqualität, sondern steigern auch Produktivität und Wohlbefinden. Entdecken Sie die besten Büropflanzen und praktische Pflegetipps.

Homeoffice Ratgeber
Grüne Büropflanzen auf einem Schreibtisch im hellen Homeoffice

Sie verbringen täglich viele Stunden in Ihrem Homeoffice – doch haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie Pflanzen Ihre Arbeitsumgebung transformieren können? Grüne Mitbewohner sind weit mehr als nur Dekoration: Sie verbessern die Luftqualität, steigern die Produktivität und sorgen für ein gesünderes Raumklima.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Pflanzen sich perfekt für Ihr Homeoffice eignen, wie Sie das Raumklima optimieren und welche positiven Effekte Sie erwarten können – ganz ohne grünen Daumen.

Warum Pflanzen im Homeoffice unverzichtbar sind

Pflanzen im Arbeitszimmer sind keine Modeerscheinung, sondern wissenschaftlich fundiert. Die NASA-Clean-Air-Studie bewies bereits in den 1980er-Jahren: Zimmerpflanzen filtern Schadstoffe aus der Luft und produzieren Sauerstoff. Für das Homeoffice bedeutet das konkrete Vorteile:

Verbesserte Luftqualität: Pflanzen absorbieren CO₂ und wandeln es in Sauerstoff um. Gleichzeitig filtern sie Schadstoffe wie Formaldehyd, Benzol und Trichlorethylen aus der Raumluft – typische Ausdünstungen von Möbeln, Teppichen und elektronischen Geräten.

Höhere Luftfeuchtigkeit: Durch Transpiration geben Pflanzen Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Das ist besonders in beheizten Räumen im Winter wichtig, wo trockene Luft zu gereizten Schleimhäuten, trockenen Augen und erhöhter Anfälligkeit für Erkältungen führt.

Reduzierung von Stress: Studien der University of Technology Sydney zeigen, dass bereits das Vorhandensein von Pflanzen den Stresspegel um bis zu 37 Prozent senken kann. Grün wirkt beruhigend auf unser Nervensystem und fördert die Konzentration.

Produktivitätssteigerung: Laut einer Studie der Universität Exeter kann die Produktivität durch Pflanzen am Arbeitsplatz um bis zu 15 Prozent steigen. Das liegt an der verbesserten Luftqualität, dem reduzierten Stresslevel und der positiven psychologischen Wirkung.

Lärmreduktion: Große Blätter absorbieren Schallwellen und reduzieren so den Geräuschpegel. Das ist besonders hilfreich, wenn Ihr Homeoffice in einer lauten Umgebung liegt.

Die besten Pflanzen für Ihr Homeoffice

Nicht jede Pflanze eignet sich gleichermaßen für das Arbeitszimmer. Hier sind die Top-Empfehlungen für pflegeleichte, luftreinigende Büropflanzen:

1. Bogenhanf (Sansevieria)

Der Bogenhanf ist die perfekte Anfängerpflanze und ein echter Überlebenskünstler. Er benötigt wenig Wasser, kommt mit wenig Licht aus und produziert sogar nachts Sauerstoff – ideal für bessere Luft rund um die Uhr.

Vorteile: Extrem pflegeleicht, filtert Schadstoffe, toleriert Vernachlässigung Standort: Hell bis halbschattig, auch dunkle Ecken möglich Gießen: Nur alle 2-3 Wochen, Staunässe vermeiden

2. Efeutute (Epipremnum aureum)

Die Efeutute ist eine rankende Pflanze mit herzförmigen Blättern, die sich hervorragend für Regale oder Hängeampeln eignet. Sie gehört zu den effektivsten Luftreinigern und ist dabei äußerst anspruchslos.

Vorteile: Schnelles Wachstum, entfernt Formaldehyd und Benzol, dekorativ Standort: Hell bis halbschattig, keine direkte Sonne Gießen: Erde leicht feucht halten, verträgt auch kurze Trockenperioden

3. Zamioculcas (ZZ-Pflanze)

Die Zamioculcas ist nahezu unverwüstlich und perfekt für vergessliche Gießer. Ihre glänzenden, dunkelgrünen Blätter sehen elegant aus und sie speichert Wasser in ihren Wurzeln.

Vorteile: Sehr robust, kommt mit wenig Licht aus, filtert Luftschadstoffe Standort: Hell bis schattig Gießen: Nur alle 3-4 Wochen, sehr trockenheitsresistent

4. Grünlilie (Chlorophytum comosum)

Die Grünlilie ist ein Klassiker unter den Büropflanzen. Sie bildet dekorative Ableger und ist besonders effektiv bei der Luftreinigung, vor allem gegen Formaldehyd.

Vorteile: Sehr pflegeleicht, vermehrt sich leicht, wirkt luftreinigend Standort: Hell bis halbschattig Gießen: Regelmäßig, aber mäßig

5. Aloe Vera

Die Aloe Vera ist nicht nur eine Heilpflanze für die Haut, sondern auch ein ausgezeichneter Luftreiniger. Sie filtert Formaldehyd und Benzol und benötigt nur wenig Aufmerksamkeit.

Vorteile: Luftreinigend, pflegeleicht, zusätzlicher Nutzen als Heilpflanze Standort: Sonnig bis hell Gießen: Selten, nur wenn die Erde trocken ist

6. Monstera deliciosa (Fensterblatt)

Die Monstera ist mit ihren großen, gelöcherten Blättern ein echter Hingucker. Sie verbessert die Luftfeuchtigkeit deutlich und schafft ein tropisches Ambiente.

Vorteile: Hohe Luftfeuchtigkeit, dekorativ, robust Standort: Hell, aber keine direkte Sonne Gießen: Regelmäßig, Erde sollte leicht feucht bleiben

Optimale Platzierung: Wo stellen Sie Ihre Pflanzen hin?

Die richtige Position Ihrer Pflanzen macht einen großen Unterschied für Ihre Wirkung:

Auf dem Schreibtisch: Kleine Pflanzen wie Sukkulenten, kleine Aloe Vera oder Kakteen bringen Grün in unmittelbare Nähe, ohne den Arbeitsplatz zu überladen. Achten Sie darauf, dass sie nicht im Weg stehen oder Schatten auf den Bildschirm werfen.

Neben dem Schreibtisch: Größere Pflanzen wie Bogenhanf, Monstera oder große Efeututen wirken hier beruhigend und nehmen nicht den wertvollen Arbeitsfläche weg. Sie schaffen eine natürliche Abgrenzung zum restlichen Raum.

Auf Regalen: Hänge- und Rankpflanzen wie Efeutute oder Grünlilie eignen sich perfekt für Regale. Sie nutzen den vertikalen Raum und bringen Leben in sonst leere Flächen.

Am Fenster: Lichtliebende Pflanzen wie Aloe Vera oder bestimmte Sukkulenten fühlen sich auf der Fensterbank wohl. Achten Sie darauf, dass sie nicht zu viel direkte Mittagssonne abbekommen.

In Ecken: Große Bodenpflanzen wie Monstera oder Drachenbaum füllen leere Ecken und verbessern die Raumakustik.

Raumklima optimieren: Die richtige Pflanzenpflege

Damit Ihre Pflanzen ihre positiven Effekte entfalten können, brauchen sie ein Minimum an Pflege:

Gießen nach Bedarf

Überwässerung ist der häufigste Pflegefehler. Die meisten Zimmerpflanzen bevorzugen eine leicht feuchte Erde, aber keine Staunässe. Testen Sie vor dem Gießen mit dem Finger, ob die oberste Erdschicht trocken ist.

Praktischer Tipp: Richten Sie sich eine wöchentliche Erinnerung im Kalender ein. So vergessen Sie das Gießen nicht.

Licht beachten

Jede Pflanze hat unterschiedliche Lichtbedürfnisse. Beobachten Sie Ihre Pflanzen: Helle, verblassende Blätter deuten auf zu viel Licht hin, während dunkle oder lange, dünne Triebe Lichtmangel signalisieren.

Staub entfernen

Staubige Blätter können kein Licht aufnehmen und keine Photosynthese betreiben. Wischen Sie große Blätter regelmäßig mit einem feuchten Tuch ab oder stellen Sie Ihre Pflanzen gelegentlich unter die Dusche.

Düngen in der Wachstumsphase

Im Frühling und Sommer benötigen die meisten Pflanzen alle 2-4 Wochen Dünger. Im Winter ruhen viele Pflanzen und brauchen keine zusätzlichen Nährstoffe.

Umtopfen bei Bedarf

Wenn Wurzeln aus dem Topfboden wachsen oder die Pflanze nicht mehr wächst, ist es Zeit zum Umtopfen. Wählen Sie einen Topf, der nur 2-3 cm größer ist als der alte.

Häufige Fehler vermeiden

Zu viel Wasser: Staunässe führt zu Wurzelfäule. Topfuntersetzer sollten nach dem Gießen geleert werden.

Falsche Lichtverhältnisse: Informieren Sie sich über die Lichtbedürfnisse Ihrer Pflanzen. Nicht alle Pflanzen vertragen direkte Sonne.

Zugluft und Heizungsluft: Vermeiden Sie Standorte direkt neben Heizkörpern oder in ständiger Zugluft.

Keine Luftfeuchtigkeit: Besonders im Winter kann trockene Heizungsluft den Pflanzen schaden. Besprühen Sie die Blätter gelegentlich mit Wasser.

Vernachlässigung: Auch pflegeleichte Pflanzen brauchen Aufmerksamkeit. Kontrollieren Sie regelmäßig Wasser- und Lichtbedarf.

Pflanzen für besondere Bedingungen

Wenig Licht: Bogenhanf, Zamioculcas, Efeutute, Einblatt (Spathiphyllum)

Trockene Luft: Kakteen, Sukkulenten, Aloe Vera

Viel Licht: Yucca-Palme, Gummibaum, Kakteen

Hohe Luftfeuchtigkeit gewünscht: Farn, Monstera, Calathea

Für Haustierbesitzer (ungiftig): Grünlilie, Korbmarante (Calathea), Geldbaum (Crassula)

Praktische Tipps für den Alltag

Urlaubsvertretung: Gießen Sie vor längerer Abwesenheit gründlich und stellen Sie die Pflanzen an einen halbschattigen Ort. Bewässerungskugeln oder automatische Bewässerungssysteme helfen bei längeren Reisen.

DIY-Selbstbewässerung: Eine umgedrehte, mit Wasser gefüllte Flasche mit kleinem Loch im Deckel gibt langsam Wasser ab.

Gruppierung: Pflanzen in Gruppen schaffen ein Mikroklima mit höherer Luftfeuchtigkeit, von dem alle profitieren.

Saisonale Anpassung: Im Winter brauchen die meisten Pflanzen weniger Wasser und Dünger. Passen Sie Ihre Pflege entsprechend an.

Wie viele Pflanzen brauchen Sie?

Für ein durchschnittliches Homeoffice von 12-15 m² empfehlen Experten:

  • Minimum: 2-3 mittelgroße Pflanzen für spürbare Luftverbesserung
  • Optimal: 4-6 Pflanzen verschiedener Größen für bestes Raumklima
  • Maximum: Nach persönlichem Geschmack – achten Sie darauf, dass der Raum nicht überladen wirkt

Als Faustregel gilt: Eine mittelgroße Pflanze pro 10 m² Raumfläche.

Fazit: Grüne Mitbewohner für besseres Arbeiten

Pflanzen im Homeoffice sind eine einfache und effektive Möglichkeit, Ihr Arbeitsumfeld zu verbessern. Sie sorgen für bessere Luft, höhere Luftfeuchtigkeit, weniger Stress und mehr Produktivität – und das mit minimalem Pflegeaufwand, wenn Sie die richtigen Arten wählen.

Starten Sie mit 2-3 pflegeleichten Pflanzen wie Bogenhanf, Efeutute oder ZZ-Pflanze. Beobachten Sie, wie sich Ihr Raumklima und Ihr Wohlbefinden verbessern. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gefühl für die Bedürfnisse Ihrer grünen Mitarbeiter – und werden feststellen, dass Sie nicht mehr ohne sie arbeiten möchten.

Ihr Homeoffice wird nicht nur produktiver und gesünder, sondern auch zu einem Ort, an dem Sie sich rundum wohlfühlen. Und das ist die beste Voraussetzung für erfolgreiche Arbeit von Zuhause.

Häufig gestellte Fragen

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